Argumente gegen den Rheintunnel

Rheintunnel: Mehr Kapazität zwischen Birsfelden und Basel

Der Rheintunnel soll ab 2029 gebaut und frühestens 2040 eröffnet werden. Er wird an der Verzweigung Hagnau bei Birsfelden und Muttenz beginnen und mit je einer Röhre bis zur Dreirosenanlage und zur Wiese führen. Damit wird die Kapazität der Autobahn durch Basel massiv vergrössert.

Mittel besser einsetzen

Mit den mindestens 2,6 Milliarden Franken (!), die der Rheintunnel kostet, könnte die gesamte Bevölkerung von Basel und Birsfelden den öV 17 Jahre lang gratis nutzen (U-Abo).

Oder es könnten 26 Tram-Erweiterungen wie jene der Linie 3 nach St. Louis oder der Linie 8 nach Weil umgesetzt werden, mit denen wir alle klimafreundlich und staufrei in die Stadt kommen.

Viel Aushub, viel LKW-Verkehr

Der Bau des Rheintunnels produziert 4 660 140 Tonnen Aushub.

Ein Drittel des Aushubs aus dem Tunnel wird auf der Strasse transportiert. Das erzeugt über 126000 zusätzliche Lastwagenfahrten in Region.

24/7 Baulärm — jahrelang

Die Baustellen werden während 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, während vieler Jahre betrieben. Das heisst Lärm, Lastwagenverkehr und Staub ohne Unterbruch.

Dreirosenanlage verliert

Während der Bauphase ist die Dreirosenanlage für acht Jahre durch die Tunnelbaustelle belegt und höchstens sehr eingeschränkt nutzbar.

Wenn die Dreirosenanlage nach dem Bau wieder geöffnet wird, ist sie rund einen Drittel kleiner als heute.

Weiterhin kein Lärmschutz

Der Rheintunnel sorgt nicht für eine Reduktion des Lärms. Der Bund, Basel-Landschaft und die Autolobby wehren sich seit Jahren gegen genügenden Lärmschutz für die Anwohner:innen.

Alleine bringt der Rheintunnel nicht weniger Lärm und Begleitmassnahmen sind nicht vorgesehen.

Neben den Baustellen befinden sich ein Alters- und Pflegeheim und eine Schule.

Familiengärten verschwinden

Über 150 Familiengärten in Birsfelden, Muttenz und beim Rankhof in Basel werden für den Rheintunnel ersatzlos verschwinden.

Die Familiengärten sind sehr beliebt und für viele Menschen ein wichtiger Ort für ihre Freizeit.

Mehr Autoverkehr

Der Rheintunnel erzeugt 30 % zusätzlichen Autoverkehr. Da die Osttangente nicht zurückgebaut wird, gibt es insgesamt mehr Kapazität für Autos. Mehr Kapazität erzeugt auch mehr Verkehr, denn es wird attraktiver, mit dem Auto kurz Basel zu durchqueren oder vom Elsass in die Schweiz zu fahren.

Häfen nicht angeschlossen

Es wird versprochen, dass der Rheintunnel zu weniger Lastwagenfahrten über die Osttangente führen soll. Dabei hat er einen schweren Konstruktionsfehler:

Die Häfen in Basel und Birsfelden sind gar nicht angeschlossen! Von dort fahren die Lastwagen weiterhin über die Osttangente und sorgen für Lärm.

Schöngerechnet

Die negativen Folgen des Rheintunnels werden viel zu klein berechnet. Der CO₂-intensive Bau schlicht ausgeblendet, die Klimawirkung im Betrieb rund zehnmal zu tief angesetzt. Kleinste «Reisezeit-» und «Zuverlässigkeitsgewinne» (die auch nur kurzfristig bestehen) werden vom Bund viel wichtiger genommen, als die Auswirkungen auf die Umwelt.

Schlecht fürs Klima

Der CO₂-intensive Bau des Rheintunnels heizt die Klimakrise weiter an. Zudem wird mehr (fossil) autogefahren, was zu mehr Emissionen führt.

Basel-Stadt muss ausserdem bis 2037 netto-null Treibhausgasemissionen erreichen, das ist vor Ende der Bauzeit des Rheintunnels.

Autobahn-Ausbau geht weiter

Es nimmt kein Ende: Bereits wird an den nächsten, grossen Ausbauten der Autobahn geplant. Diese sind wiederum mit vielen Einschränkungen und Schäden verbunden.

Der 8-Spur-Ausbau Hagnau – Augst ist geplant. Zwischen Aesch und Delémont wird eine Erweiterung angegangen.

Bund ignoriert Mehrverkehr

Der Bund ignoriert den durch den Rheintunnel erzeugten (induzierten) Mehrverkehr: Er behauptet, es sei keine Kapazitätserweiterung, deshalb gäbe es nicht mehr Autoverkehr. Und darum müsse dieser nicht berechnet werden.

Dabei sorgt der Rheintunnel für viel zusätzlichen Verkehr, gerade auch in den Quartieren!

Bahnausbau blockiert?

Mit dem Rheintunnel bekommt die Region Basel ein Megaprojekt, finanziert mit Bundesgeldern. Es kommt zu mehr Lastwagenverkehr.

Was es für die Region braucht, ist den Ausbau der trinationalen S-Bahn. Das bringt mehr Kapazität für den Güterverkehr auf der Schiene. 

Nur so kommt es zu einer Verlagerung von der Strasse auf die Schiene.

Keine Begleitmassnahmen

Die Kantone und das Bundesamt für Strassen ASTRA sprechen zwar oft und gerne von der angeblichen «Entlastung der Quartiere» durch den Rheintunnel. Doch sie widersetzen sich jeglichen Massnahmen, die den Autoverkehr auf die Autobahn verlagern.

Zum Rheintunnel sind keinerlei Begleitmassnahmen angekündigt oder geplant. Somit wird einfach mehr Kapazität für den Autoverkehr geschaffen.

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